Persönliches
Birgit Aurelia Janetzky
seit über 20 Jahren freie Trauerrednerin
… geboren 1963 in Frankfurt am Main, habe ich schon früh nach dem Wesentlichen gefragt. Mit kirchlicher Jugendarbeit, dem Theologiestudium und zehn Jahren Arbeit als Bildungsreferentin habe ich eine Richtung eingeschlagen, Antworten auf die existentiellen Fragen zu finden. Meine kirchliche Karriere habe ich 1999 beendet, um freiberuflich als Trauerrednerin zu arbeiten.
Die Trauerreden machen gut die Hälfte meiner beruflichen Tätigkeit aus. Daneben bringe ich meine Kompetenzen aus der Bildungsarbeit und der Trauerbegleitung mit der Fachberatung Trauerfeier in Fortbildungen für Berufsgruppen rings um Sterben, Tod und Trauer ein.
Seit es das Internet gibt, sind die Themen „Trauern im Internet“ und „Digitaler Nachlass“ in mein Blickfeld gerückt. Mit Semno Consulting berate ich Unternehmen und Institutionen zu allen Fragen an der Schnittstelle #Mensch #Tod #Internet.
Seit 2015 biete ich eine eigene Ausbildung für Trauerrredner*innen an. 2020 ist der Trauerreden Campus entstanden, in Aus- und Forbildung gebe ich mein Wissen und meine Erfahrungen weiter.
Ich mache mir viele Gedanken über die Qualität von Trauerreden, dafür habe ich den Trauerreden-Check entwickelt.
Meine Stärke liegt in einem strukturierten Vorgehen, in Verbindung mit jahrelanger praktischer Erfahrung und einem tiefen Wissen um die menschlichen Wege, Irrwege und Umwege. Zudem schreibe ich regelmäßig als Fachautorin über Themen der Bestattungskultur. Seit 2006 lebe ich in der Nähe von Freiburg im Breisgau.
Häufige Fragen zu mir als Trauerrednerin
Wie sind Sie dazu gekommen, Trauerrednerin zu werden?
Ich habe katholische Theologie studiert und nach dem Studium zehn Jahre angestellt als Jugendbildungsreferentin im Bistum Mainz gearbeitet. Für mich gab es in der katholischen Kirche keine Möglichkeiten, mich beruflich weiterzuentwickeln.
Damals – es ist jetzt über 20 Jahre her – habe ich in der Zeitung über einen „freien Theologen“ gelesen. Schnell war klar, das das auch mein Weg wird. Ich habe die Sicherheit der kirchlichen Anstellung mit der Freiheit der Selbständigkeit getauscht. Zu keinem Zeitpunkt habe ich diese Entscheidung bereut.
Wie geht es Ihnen, wenn Sie immer nur mit Tod und Trauer zu tun haben?
Eine Begleiterscheinung beim Abschiednehmen ist, dass Menschen spüren, wie sie mit etwas sehr Wesentlichen in Kontakt sind. In dieser Lebenssituation spielen Status und Alltagsrollen kaum eine Rolle. In kurzer Zeit entsteht ein sehr intensiver Kontakt mit anderen Menschen. Das mag ich an meinem Beruf. Um den Tod kommt niemand herum. Trauer ist Liebe. Die tiefen Gefühle schrecken mich nicht.
Einen Ausgleich finde ich in meinen anderen Arbeitsbereichen, bei Familie und Freunden. Wenn ich auf meinem Rennrad oder E-MTB unterwegs bin, freue ich mich immer, dass ich einer der schönsten Regionen Deutschlands lebe.
Gibt es Trauerfeiern, die Ihnen besonders nahe gehen?
Oh ja. Ich gehe in Resonanz mit den Menschen, die ich begleite. Mal mehr, mal weniger. Die Liebe und der Schmerz der Menschen berühren mich. Gleichzeitig bin ich ein Gast in Leben anderer Menschen. Nachdem ein Auftrag abgeschlossen ist, gehe ich wieder in mein eigenes Leben.
Wie gelingt es Ihnen, so ruhig zu bleiben?
Es gab Zeiten in meinem Leben, die alles andere als ruhig waren. In einige der menschlichen Untiefen bin ich hinabgestiegen. Der Motivationstrainer Arthur Lassen hat das so ausgedrückt: Wer schon auf dem Meeresgrund war, fürchtet sich nicht mehr vor Pfützen.
Ich bin sehr dankbar für die Menschen, die mir geholfen haben, mich weiterzuentwickeln. Das gebe ich von Herzen weiter. Persönliche Krisen gibt es dennoch von Zeit zu Zeit, das gehört zum Leben dazu.